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Teddy‘s Story

Uraufführung am Sa. 15. Februar 2014

Das Wandsbeker Kindermusiktheater St. Stephan gab wieder eine Uraufführung: Teddy‘s Story. Da musste ich hin. Dass und wie hier Kinder und Jugendliche für Jung und ebenso interessant für älteres Publikum singen und spielen, hatte mich schon wiederholt restlos begeistert, genau wie diesmal!
Ein hundertjähriges Teddyleben hatte sich die jugendliche Gruppe mit ihrer Leiterin, Christine Grottke, ausgedacht, beginnend bei Gretl Steiff im Schwäbischen (einfach herrlich: in nahezu makelosem Schwäbisch!), wo Mr. Deed aus Amerika in köstlichem Deutsch-Englisch-Kauderwelsch (das Publikum muss ja verstehen können) Teddy Fridolin für seine Kinder ersteht. Wunderbar eingängig und schmissig das Lied "Eine Reise nach Amerika", hinreißend der Blick in das Weihnachtsfest der amerikanischen Familie. Nach Deutschland zurückgekehrt erlebt Fridolin die Kriegs- und Nachkriegszeit, so sinnvoll im Schattenspiel bei wunderbarem Cellovortrag erfahrbar gemacht.
In den späten 60-Jahren gerät der Teddy in einen Kinderladen mit antiautoritärer Erziehung.: "Du, Georg", wird hier der Erzieher im John-Lennon-Look gefragt, "müssen wir heute wieder machen, was wir wollen?" Ein überaus köstlicher Rückblick war hier gelungen, mein Nachbar (und ich) konnte sich vor Lachen nicht mehr halten, wie bei allem Ernst immer pfiffiger Humor die Oberhand behielt. Großartig Erzieher Georg: Als die Kinder sich endlich im Ärgern der anderen und Streiten "selbst entfalten" ist seine Mission erfüllt und für ihn erst einmal "Teatime".
Lebendig und überzeugend wurden von den Ausführenden die vielen überaus farbigen Ideeen vor den phantastischen Kulissen der Künstlerin Ingrid Schade umgesetzt, wieder hatte Christine Grottke mit ihrer Kostümierung und ihren eigenen, sehr eingängigen Melodien und ihrer Musik wie auch Anklängen aus den entsprechenden Jahrzehnten eine so freundliche, amüsante und bewundernswert echt gespielte Welt in Szene gesetzt. Diese über 30-jährige äußerst verdienstvolle Arbeit darf mit dem letzten Spiel der großen Gruppe und dem Arbeitsende von Frau Grottke zur Jahresmitte nicht zuende gehen!
Christine Grottke sei für ihren unermüdlichen Einsatz für Kinder Dank gesagt. Kinder, die bei ihr waren, haben Wesentliches für ihr Leben mitnehmen können: Eine Riesenportion Spaß am Spiel wie am Leben, sich mit Begeisterung dem Erlernen von Singen und Text (das ist richtige Arbeit!) zu widmen, sich vor Publikum zu präsentieren, Respekt für die eigene Leistung zu erfahren, mit anderen ewas gemeinsam aufbauen können, Singen, Musik und Theaterspiel zu lieben...: Großer Applaus vor vollem Haus! Hier habe ich ein Konzept kennengelernt, das eine selten überzeugende kulturelle Arbeit mit und für Kinder auf in unserer Zeit geeignete Weise angeboten hat.


Maria Stehn, Kirchenmusikerin und Musikpädagogin, ehem. Fortbildungsleiterin für Kinder- und Jugendmusik in der Nordelbischen Ev.-Luth. Kirche

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